Die Versorgung mit Trinkwasser und die Beseitigung von Abwasser ist eine klassische Staatsaufgabe. Manche Autoren gehen soweit, die komplexen technischen und politischen Erfordernisse einer funktionierenden Trinkwasserversorgung als Entstehungsgrund für staatliche Organisationen zu interpretieren. Wenn auch einiges dafür spricht, die Trinkwasserversorgung als klassische Aufgabe staatlicher Daseinsfürsorge zu begreifen, sprechen sich doch viele auch dagegen aus: An der Frage der Trinkwasserversorgung ist weltweit eine der brisantesten Auseinandersetzungen über die alte Frage, ob der Staat oder der Markt besser mit öffentlichen Gütern umgehen kann, entbrannt. In diese Auseinandersetzung sind auch deutsche Kommunen, Wasserversorger, Experten, NGOs, Firmen und politische Entscheidungsträger involviert. Gegenstand des policy-analytisch orientierten Seminars ist, Akteure, Strategien und Positionen in der deutschen Wasserpolitik zu untersuchen.

• Barlow, M./Clarke, T. 2002: Blue Gold. The fight to stop the Corporate Theft of the World’s Water. New York.
• Petrella, Ricardo, 2000: Wasser für alle. Ein globales Manifest. Zürich.
• Politische Ökologie, Heft 80/2003: Wasser – Grundrecht oder großes Geschäft?
• Stadler, L./ Hoering, U., 2003: Das Wasser-Monopoly. Von einem Allgemeingut und seiner Privatisierung. Zürich.
• UNO 2003: Water for People - Water for Life - The United Nations World Water Development Report. Bonn.
• Weinmann, Georg, 2003: Soll die Wasserwirtschaft in Deutschland privatisiert werden? Positionen und Argumente. In: Gesellschaft – Wirtschaft – Politik, 3/2003, 361-370.